10 Mediative Urlaubstipps

Urlaub – für viele die „schönste Zeit“ im Jahr. Und damit die Urlaubsplanung und dann eben auch der Urlaub so richtig entspannend und möglichst harmonisch verläuft, habe ich mir dazu ein paar „mediative Gedanken“ gemacht.

Ganz gleich, ob Sie mit dem Partner, mit Freunden oder der Familie verreisen – und selbst wenn Sie sich allein auf den Weg machen, andere Reisende mit denen Sie Zeit verbringen treffen Sie bestimmt – es gibt im Urlaub und auf Reisen ein paar Themen, die Sie besser vor Antritt der Reise besprechen. Auch wenn Sie nicht über alles derselben Meinung sind, Sie wissen dann zumindest, was der Andere erwartet und können sich besser aufeinander einstellen.

Dazu gleich mein erster Tipp: nehmen Sie sich für jeden Punkt an unterschiedlichen Tagen Zeit. Wenn Sie nämlich schon beim ersten oder zweiten merken „oh oh, da gibt es Meinungsverschiedenheiten“, können eventuell Spannungen entstehen, die sich dann negativ auf den Verlauf des weiteren Gesprächs und weitere Themen auswirken. Haken Sie ein Thema erst ab, wenn Sie eine für alle akzeptable Lösung haben – bei Familienurlauben ist es auch sinnvoll, bei bestimmten Themen die Kinder oder Jugendlichen einzubeziehen. So erleben Sie im Urlaub keine unangenehmen Überraschungen oder Frust. Je besser die Beziehung, umso toller wird der Urlaub!

Thema Nr. 1 – GELD
Über Geld spricht man nicht? – Sollten Sie aber, auch wenn es den meisten schwerfällt. Reden Sie nicht um den heißen Brei – klären Sie: wie hoch ist unser Budget, was wollen und können wir uns leisten? Wer zahlt was – immer einfach fifty-fifty oder rechnen wir genau ab? Wie ist Deine und wie ist meine Definition von „viel“ oder „teuer“ bzw. von „wenig“ oder „günstig“? Bedeutet „günstig“ oder „low budget“ für mich Camping, ein Hostel, eine Jugendherberge oder ein Bed & Breakfast, oder ein „nur“ 3-Sterne Hotel? Bedeutet „teuer“ einen 5-Sterne Urlaub mit täglichem Spa oder dreimal in der Woche in ein besseres Restaurant zu gehen? Oft neigt einer eher zum Geld ausgeben und der Andere ist eher sparsam. Wenn Sie nicht darüber sprechen, fühlt sich einer immer eingeschränkt und der Andere hat immer Sorge, ob das Geld reicht.

Thema Nr. 2 – PACKEN:
Einer sieht das minimalistisch, der/die Andere braucht gerade im Urlaub „seine“ Sachen, will für jedes Wetter und jeden Anlass „gerüstet“ sein und möchte Auswahl haben, um sich wohl zu fühlen. Bleiben Sie tolerant – beides ist ok. Besonders „beziehungsfördernd“ ist natürlich, wenn Sie als Minimalist dennoch einen Koffer oder eine Tasche mittragen, oder ein paar Sachen für den Anderen in Ihren Rucksack packen. Umgekehrt ist es natürlich schön, wenn Sie von Ihren reichlich gepackten Utensilien großzügig abgeben, sollte der Minimalist doch mal in „Not“ sein.

Thema Nr. 3 – AUFGABENTEILUNG:
Wer ist wofür zuständig? Schließlich erfordert ein gelungener Urlaub einen gewissen Zeitaufwand an Planung. Wer kümmert sich um Buchungen, Hotel, Flug, Mietwagen, gültige Pässe, wer navigiert, wer sorgt für die Verpflegung? Wer macht das zu Hause? Teilen Sie Aufgaben sinnvoll und so, dass keiner das Gefühl hat „ich muss mich um alles kümmern“. Kontrollieren Sie den oder die anderen nicht – jeder tut Dinge auf SEINE WEISE – geben Sie Verantwortung ab.

Thema Nr. 4 – ESSEN & TRINKEN:
Klären Sie Erwartungen – ist es ok selber zu kochen, oder wollen und können Sie immer auswärts essen? Sind Sie offen für Exotisches, Neues? Gerade bei diesem Thema haben Kinder meist andere Bedürfnisse und Vorstellungen als Erwachsene.
Ist Alkoholkonsum ok und wieviel? Party all night long oder nur ein gepflegtes Gläschen Wein? Sind Sie Allergiker, haben Sie Unverträglichkeiten? Liegt Ihnen an Ihrem gewohnten Essen, ernähren Sie sich ausschließlich vegetarisch oder vegan – informieren Sie sich, wo bzw. ob Sie das Gewünschte bekommen – BEVOR Sie schon so richtig hungrig sind und JETZT SOFORT etwas zu essen brauchen. Hungrige Menschen werden leicht ungemütlich.

Thema Nr. 5 – PLAN ODER FLOW
Wollen Sie möglichst viel „mitnehmen“, viel sehen, erkunden, nichts auslassen – ganz gleich ob Kultur, Naturschauspiel, Gastronomie – Ihre Neugier und Erlebnishunger kennt keine Grenzen – jetzt sind Sie „doch schon mal hier!“ Dann möchten Sie das bestimmt gut planen. Oder lieben Sie es, sich einfach treiben zu lassen, ENDLICH mal nicht planen müssen … Sie mögen nur machen, wozu Sie spontan Lust haben, oder was sich gerade ergibt. Besprechen Sie, wie Sie mit so unterschiedlichen Bedürfnissen umgehen – dann ist keiner gelangweilt und hat das Gefühl etwas zu verpassen und keiner fühlt sich gedrängt und überfordert.

Thema Nr. 6 – TAGESABLAUF
Wie soll ein schöner Urlaubstag ablaufen? Früh raus und viel erleben oder ausschlafen, gemütlich frühstücken, in Ruhe Zeitung lesen … mittags Siesta, abends lange wach sein. Wie gehen Sie damit um, wenn die Bedürfnisse unterschiedlich sind?

Thema Nr. 7 – INTERESSEN
Wollen Sie einen Badeurlaub, mögen Sie das Meer, lieben Sie es warm? Können Sie den ganzen Tag am Strand oder Pool verbringen? Interessieren Sie sich für Städtereisen oder genießen Sie sportliche Aktivitäten? Sind Sie gern rundum versorgt oder drängt es Sie ein Land und seine Menschen „pur“, abseits vom Tourismus kennenzulernen? Wie schön, wenn sich die Interessen decken! Ist dies nicht der Fall, wählen Sie Ihr Ziel besonders sorgfältig aus – wo gibt es für jeden etwas? Käme getrennter Urlaub infrage, damit jeder voll auf seine Kosten kommt? Spielen Sie die Möglichkeiten durch!

Thema Nr. 8 – GEMEINSAMKEIT
Verbringen Sie gern die gesamte Zeit mit dem Partner / der Familie / der Reisebekanntschaft? Fühlen Sie sich in Gesellschaft sicherer, schließen Sie schnell Bekanntschaften und amüsieren sich blendend mit vielen Leuten – oder brauchen Sie Zeit für sich allein, in der Sie keine Kompromisse machen – egal ob Sie in Ruhe lesen möchten, einen Ort besuchen für den nur Sie sich interessieren oder allein Sport treiben…was auch immer Ihnen am besten gefällt – sprechen Sie über Ihre Erwartungen – wie viel Zeit verbringen wir zusammen, wie viel jeder für sich, wie viel mit Urlaubsbekanntschaften?

Thema Nr. 9 – ERREICHBARKEIT  UND SOZIALE MEDIEN
Nehmen Sie Arbeit mit in den Urlaub, müssen, wollen oder sollen Sie erreichbar sein? Ist es ok, mehrmals am Tag Emails und soziale Medien zu checken? Oder umgekehrt – Sie wollen im Urlaub NICHTS von all dem wissen, sich abkoppeln und zu 100 % anwesend sein, dort WO Sie sind und mit WEM Sie dort sind? Sprechen Sie darüber, ob und wie viel Mediennutzung im Urlaub für alle passend ist.

Thema Nr. 10 – WENN PROBLEME AUFTAUCHEN
Und zum Schluss – wie gehen Sie damit um, wenn Probleme auftauchen – der Flug hat Verspätung, das Gepäck kommt nicht an, das Hotel ist nicht so wie erwartet, dem Kind ist schlecht, in der Hütte gibt es kein Lager mehr, Sie haben sich verfahren oder verlaufen und das Wetter durchkreuzt alle Ihre Pläne…darüber können Sie sich endlos aufregen, die Laune vermiesen lassen, den Anderen für alles verantwortlich machen, stur auf Ihren Wünschen beharren – das war’s dann mit dem schönen Urlaub. Lösen Sie Probleme gemeinsam, konstruktiv, versuchen Sie flexibel und tolerant zu bleiben. Achten Sie aufeinander, was braucht der Andere, was brauchen Sie, was brauchen vor allem Kinder, damit die schwierige Situation Sie vielleicht sogar näher zusammenbringt … dann wird in ein paar Jahren vermutlich genau diese blöde Situation eine immer wieder gern erzählte Anekdote sein.

Wenn Sie mögen, teilen Sie so eine Geschichte in den Kommentaren!

Ich wünsche Ihnen wunderbare Urlaube und Reisen mit vielen schönen gemeinsamen Erinnerungen.

In diesem Sinne grüßt Sie Ihre Mediatorin Katja Keil – die beim Schreiben ein wenig Fernweh bekommen hat …

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